Freitag, 29. Dezember 2017

Dann mach ich's mir eben selber! Planlos nach Montafon

Globalgalaktische Scheisse, mein geplanter Skitrip war einfach vom Veranstalter gecancelled worden. Doch Sonne im Hintern und dicker Hals bringen nicht voran. Selbst ist die Dame.


Mit ordentlich Wumms war sie gegen die Wand gefahren, die Vorfreude. Drei Tage vor dem Start war die Tour wegen Teilnehmermangel abgesagt worden. Die Alternativen: Städtereisen nach Hamburg und Paris...Jackpot, nicht! Ich wollte Schnee und Berge, verdammt. Nach 5 minütigem Schnelldurchlauf der Enttäuschungsphasen, hieß es Finger aus dem Arsch und nach vorne Blicken. Dieses Skiwochenende war noch nicht gestorben. Am Freitag würde ich auf der Piste stehen, komme was wolle!

Eine Kutsche war schnell organisiert, Stadtmobil sei Dank, Carsharing rocks! Jetzt fehlte nur noch ein Zielort, Schlafplatz? - erstmal nebensächlich, ne Karre hat schließlich ne Rückbank. Ein wenig zugig. Für zwei Nächte, close enough.

Eine Auswahl des Zielortes erfolgte ähnlich professionell via Gin gestütztem Adlersuchsystem über Google Maps gebeugt. Anforderung: angenehmes, nicht überlaufenes Gebiet, nutzbar ohne vorherigen Verkauf meiner Niere für einen 3-Tagesskipass und last but not least Wandermöglichkeiten, denn ich freute mich auf meine erste Schneeschuh-Experience. Perfekter Kandidat: Montafon. Bed and Breakfast Plätzchen inklusive, also kein Kofferraumpennen.

Freitag 5 Uhr morgens, irgendwo in Karlsruhe. Ein Ford Fiesta, bis Unterkante B-Säule beladen, setzte sich im Schneegestöber gen Südosten in Bewegung. Den Wurm, also die Belohung für die frühe Bettflucht, bekam ich in Form staufreier Straßen serviert. Kurz nach 9 parkte ich vor meinem Domizil. Pension Sohler entpuppte sich als optimales Basislager. Unkompliziert, super freundlich, Concierge mit vier Pfoten und haarig. Achtung Spoiler: königliches Frühstück zur Wunschzeit.

Eine halbe Stunde später, die Ausstattung war bereits komplettiert, sprang ich in Schruns in die Gondel der Zamangbahn. Ein bisschen hatte ich noch fahren müssen, da noch nicht alle Anlagen in Betrieb waren, aber okay. Mulmig war mir schon. Einen Übungshügel würde es hier nicht geben, also Saisonstart gleich so richtig-richtig. Der-blutige-Anfänger-Bewährungstest, angetreten und bestanden. Neue Skillstufe erreicht, bezeichne mich künftig als advanced.

Die kommenden Tage war ich immer unter den ersten Pistenbesuchern. Pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Berg und häufig völlig allein. Ungetrübtes und friedliches Dahinwedeln bei  blauem Himmel. Schnell machte ich Fortschritte und begann mich auf den Brettern zu entspannen.

Der dritte Tag gehörte dem Schneeschuhwandern. Zunächst noch unschlüssig wo und wie, an eine Karte hatte ich in aller Spontanität nicht gedacht, kam mir am Morgen bei der Abfahrt eine Dame in Schneeschuhen entgegen. Sie war auf dem Weg zum Gipfel und hielt sich entlang der Piste, zudem eine Einheimische mit goldwerten Tipps. Zeit diesen Sport einmal auszuprobieren.

Von der Mittelstation der Valiserabahn startete ich meine ersten Gehversuche. Schnell war ich in einem guten Flow und genoss die Bewegung. Fazit: hoher Spaßfaktor, anders als bei der Skiabfahrt nimmst du deine Umgebung bewusster wahr, sehr anstrengend und auf jeden Fall werde ich zum Wiederholungstäter!

Output der gesamten Aktion: Drei Tage, Sonne satt, frische Bergluft und die Piste fast für mich allein. Plus die Erkenntnis: Wenn du's dir selber machst, biste unabhängig und hast länger Spaß.

Back for good! Das LiebesLeben meldet sich zurück!

Hallo ihr Lieben, nach allen Irrungen und Wirrungen rund um die DSGVO habe ich mich entschieden den Blog wieder auflebenzulassen - No ris...