Sonntag, 13. August 2017

50 Shades of Zugspitze - ein Grat sie zu knechten *** TEIL 2

Lektion des Tages: Verschlafen geht der Arsch deutlich leichter gen Grundeis. Vom Vorhaben den Jubiläumsgrat zu überschreiten und guten Schnapsideen.

Deutlich später und ausgeschlafener als geplant, startete der nächste Tag. Das Wetter muss einfach scheiße sein, ansonsten hätte man uns längst Bescheid gegeben, so der Deal
des Vorabends. Wir hatten ein Gewitter inklusive Wolkenbruch hinter uns. Draußen war es entsprechend einladend feucht. Wir blickten auf eine beeindruckende Wolkendecke.
Jubi oder nicht? Die Wetterberichte waren sich nicht sicher, erstmal Kaffee, Trinkblasen füllen, Gipfelselfie und dann weiter schauen.

Die Entscheidung fiel pro Jubi, wir wollten es zumindest versuchen. Gesagt getan, waren wir auch schon unterwegs. Der Anfang gestaltete sich noch deutlich Benutzerfreundlicher als erwartet, schön breit und relativ eben.

Schnell kam die erste Kraxelstelle. Gut, das war bereits ein wenig würziger. Frei, mit schönem Abgrund zu beiden Seiten und super brüchig, aber machbar. Ich merkte allerdings schnell, dass mein Hirn und ich an diesem Tag nur schwerlich Freunde werden würden, zu übel spielte mir die graue Masse schon an diesen vergleichsweise leichte Stellen mit. Es ging weiter, der Weg wurde zerklüfteter und die Stellen, die es zu üerwinden galt ausgesetzter. Keine Möglichkeit zu sichern nix. Eine Gratwanderung eben...ich hasse Gratwanderungen - welch späte Erkenntnis.

Wir gingen noch ein Stückchen weiter und dann ging plötzlich gar nix mehr! Schnappatmung, Herzklopfen, Zittern, kalter Schweiß - eine 1A Panikattacke, yeah! Ich plädierte zur Umkehr.
Nichts und niemand würde mich heute noch dazu bewegen können auf diesem Grat weiterzulaufen außer in die Richtung aus der ich gekommen war. Der Weg den wir zurückgelegt hatten, war zum Glück nicht so lange wie er sich auf dem Hinweg angefühlt hatte
und so war die sichere Plattform schnell erreicht.

Ein Knick im Mojo und noch immer zitternd wie am Spieß gab es als Erste Hilfe Leistung Kaffee, Torte und Schnapsidee. Auf der Suche nach einer tagesfüllenden Alternative kam die Idee auf, nicht via Bahn ins Tal zu fahren, sondern auf dem, auf dem wir gekommen waren. Also Klettersteig, Gletscher, Geröllfeld und alles was es da gestern sonst noch so gab. Vieles hatten wir bereits verdrängt.

Wieder ein wenig ruhiger und einigermaßen fähig geradeaus zu laufen, stimmte ich dem Vorschlag zu und es ging los. Der Klettersteig war abwärts ziemlich schnell überwunden. Am Übergang zum Gletscher kamen uns einige Alpinisten entgegen, wir fanden aber eine schöne Stelle zum Sitzen und Pausieren.

Der Gletscher selbst war bereits ein wenig anspruchsvoller für die vom Vortag noch müden Füße, jedoch sehr gut machbar. Eine viel größere Herausforderung stellte das Geröllfeld dar, dass kraftraubender nicht hätte sein können. Die anschließenden Kraxelstellen wiederum waren nach unten um leichter als erwartet, das gleichte vieles wieder aus.

Die Höllentalangerhütte im Blick starteten wir zum Endspurt. Wie die Aussicht auf Limo und Toilette
doch Meinungsverstärkend auf erschöpfte Muskeln wirken kann. Erneut revitalisiert brachen wir wieder auf. Noch ein letztes Mal die Beine aktivieren, nun fehlte nur noch die Klamm.

Wasser wirkt Wunder, vor allem in Badewannentemperatur. Zurück am Fahrzeug lockte das Alpspitz Wellenbad, das glücklicherweise noch offen hatte, mit seiner Happy Hour. Der Abschluss eines tollen Trips und das nächste Projekt steht bereits fest: Jubi rocken!



Back for good! Das LiebesLeben meldet sich zurück!

Hallo ihr Lieben, nach allen Irrungen und Wirrungen rund um die DSGVO habe ich mich entschieden den Blog wieder auflebenzulassen - No ris...